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Das Problem der Handaufzucht, Ethik und anderes - Forenbeitrag von frivoe 28-06-2004 Hallo zusammen, das Problem der Handaufzucht ist zunächst ja mal ein ethisches Problem des Handlaufziehers. Nicht immer sind es ja die Züchter selber, sondern es sind oft Leute die von Züchter zu Züchter fahren um sich dort die Jungvögel zu holen. Es gibt inzwischen Züchter, die ihre Naturbruten schon als Handaufzuchten verkaufen um dafür mehr Geld zu bekommen. Erstaunlich finde ich es auch immer wieder, dass von Nothandaufzuchten immer die beliebten Heimpapageien betroffen sind und nicht die Tiere, die nur von Züchter zu Züchter weitergegeben werden. Denn diese suchen ja vor allem zuchtsichere Naturbruten. Unerklärlich finde ich es auch, dass Züchter mit vielen Brutpaaren einer Art Problembruten nicht artgleichen Ammen unterlegen können. Viele der Folgeprobleme von Handaufzuchten stehen natürlich in einem engen Zusammenhang mit einer zu starken Bindung an den Menschen. Diese sind auch, nach meiner Erfahrung, nicht unbedingt typisch für die Handaufzucht, sondern können in der gleichen Weise auch mit jungen Wildfängen oder Elternaufzuchten passieren. Tiere, denen man rechtzeitig den Kontakt mit Artgenossen verschafft, sind da wohl weitaus weniger anfällig. Allerdings gibt es da einen Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. In der Regel sind junge Handaufzuchten schon von Anfang an sehr zutraulich. Dieses provoziert natürlich eine oft übermäßige Zuwendung der Halter gerade in der Anfangsphase der Haltung. Die meisten Menschen können aber die in dieser Anfangsphase, mit großem Elan, praktizierte Zuwendung nicht über längere Zeit aufrecht erhalten. Der Papagei erwartet diese Zuwendung aber auch weiterhin mit der gleichen Intensität. Bekommt er sie dann nicht mehr, kommt es beim Vogel zu den hier schon oft beschriebenen Reaktionen, wie z.B. Schreien oder Rupfen. |
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