Wildfänge und Naturentnahmen
Tamborie

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Der Wildfang

Viele Vögel, welche sich in unseren heimischen Käfigen und Volieren tummeln, stammen aus der Natur und werden deshalb als Wildfänge bezeichnet. Die wenigsten Menschen wissen allerdings, welche Leiden ein Tier durchgemacht hat, bevor es bei seinem endgültigen Besitzer landet. Darüber wollen wir aufklären und vielleicht den einen oder anderen Käufer motivieren, auf heimische Naturbruten zurückzugreifen.

An dieser Stelle soll nicht über Sinn oder Sinnlosigkeit des Importes von Wildvögeln geschrieben werden. Ich denke, wir werden auf längere Zeit nicht ganz auf Wildfänge verzichten können. Dies betrifft jedoch nicht den Privathalter, sondern den Züchter, der exotische Arten nachziehen will, um so auf längere Sicht den Import zu reduzieren. Auch ist der Import nach unseren Tierschutzgesetzen zulässig.

Die üblicher Weise in Privathand gehaltenen Vogelarten, Graupapageien z.B., werden bei uns mittlerweile in ausreichender Menge nachgezogen, dennoch wird diese Art beharrlich in die europäischen Länder importiert.  Warum? Beim Wildfang werden bei einigen Arten Gewinne erzielt, welche sich sehr wohl mit den Gewinnspannen von Rauschgift und Prostitution vergleichen lassen. Insbesonders bei besonders geschützten Arten lassen sich horrende Gewinne erzielen.

Schauen wir uns aber einmal an, welch Leidensweg ein Vogel oft mitmacht:

In seiner Heimat wird der Vogel mit verschiedenen Methoden gefangen. Genannt seien hier die Klappfalle, die Leimrute und das Vogelnetz.

Sorgfältig und verantwortungsbewusst angewandt ist keine der Fangmethoden eine größere Quälerei für den Vogel, die Realität ist aber, wie so oft, eine andere.

Die Klappfalle

Sie ist zumeist mit einem sogenannten Lockvogel versehen, rechts und links sind Fächer, in denen die freilebenden Vögel Futter finden. Angelockt durch den Lockvogel werden die Vögel schnell Opfer dieser Fallen.

Wichtig ist, dass die Fänger die Käfige oft kontrollieren, weil sich sonst Raubtiere an den Käfigen zu schaffen machen oder die Vögel sich gar in Panik die Schnäbel verletzen.

Die Leimrute

Hier werden kleine mit Leim beschmierte Äste auf Büsche oder kleine Bäume aufgepfropft. Oft wird dafür gesorgt, dass im Umkreis keine andere Anflugmöglichkeit zur Verfügung steht. Beim Anflug des Vogels bricht der Ast natürlich sofort ab und bleibt mit dem zähflüssigen Leim im Gefieder hängen. Der Vogel fällt zu Boden.

Sind die Fänger in der Nähe, werden die Vögel sofort aufgesammelt und das Gefieder mit chemischen Mitteln gereinigt. Wird die Fangstelle jedoch unzureichend kontrolliert, kann es zu hohen Verlusten kommen, da die Vögel in Panik geraten.

Vögeln, welche gar nicht zum Fang vorgesehen waren, wird oft der Kopf abgerissen oder sie werden mit verklebtem Gefieder in die Freiheit geworfen und gehen dort elendig zugrunde.

Das Fangnetz

Fangnetze bestehen aus einem sehr feinen Garn und sind für Laien oft nicht zu erkennen. Sie werden vor kleinen Büschen, Bäumen oder sogar in Einflugschneisen von Vogelrouten aufgebaut. Auch hier bedient man sich wieder der Hilfe von Lockvögeln, die irgendwo eingebauert in einem Gebüsch in unmittelbarer Nähe des Netzes stehen.

Es ist eigentlich unabdingbar, dass sich die Fänger in unmittelbarer Nähe aufhalten, um die Vögel sofort aus dem Netz zu befreien, aber auch hier sieht die Realität oftmals anders aus. Wird das Netz unzureichend bewacht, können sich die Vögel darin verwickeln. Beinbrüche, Flügelbrüche oder Tod sind hierbei keine Seltenheit.

Auch hier ist es wieder so, dass den ins Netz gegangenen Vögeln, die nicht zu den gwünschten Arten zählen, fast immer der Kopf abgerissen wird, da es zuviel Mühe macht, sie aus diesen Netzen vorsichtig zu befreien.

 

Die Naturentnahme

Bei Naturentnahmen handelt es sich in der Regel um Nestlinge, welche aus den Nestern genommen werden und von den Einheimischen per Handaufzucht großgezogen werden. Solche Vögel sind traurigerweise mittlerweile sehr populär geworden, da sie handzahm sind und auf Menschen geprägt. Ein natürliches Verhalten darf man von solchen Tieren nicht erwarten.

Die Verlustraten sind hier sehr hoch, da die Abfütterung einer Fliessbandproduktion gleicht.

 

 
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